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Generation N # 10

Verfasst: Mi 28. Jun 2017, 20:47
von OldMacMario
Spät, aber doch erschien mit Generation N # 10 die bisher sicherlich aufwendigste (und eine besonders vollgestopfte) Printausgabe: Auf http://www.generation-n.at/Archive/618 findet ihr alle Infos zum Inhalt und ich würde mich über Feedback von euch sehr freuen! :uglykoch:

Re: Generation N # 10

Verfasst: So 16. Jul 2017, 13:29
von Seppatoni
Ich habe mir bislang erst den Test zu BoTW reingezogen, und muss ehrlich sagen, dass dies bislang leider das schwächste ist, was ich in Generation N lesen konnte. Man wird das Gefühl nicht los, dass es nur darum ging, alles aufzuzeigen, was an dem Spiel nicht gelungen ist und was alles schlechter ist als das (zu) oft zitierte Majoras Mask. Selbst als du am Ende erwähnst, dass nur Gemeckert wurde, wird nach wenigen Worten direkt weitergemeckert. :ugly:

Ich bin auch der Meinung, dass BotW nicht der beste Serienteil und auch kein ultimatives Zelda ist (gibt es imo auch keines), aber das Spiel bietet wesentlich mehr, als dass man von den 6 Seiten einen Grossteil opfern muss, nur um die (teils äusserst subjektiven) Schwächen breitzutreten und das Positive in wenigen Worten abzuhandeln. :ugly:

Re: Generation N # 10

Verfasst: Di 25. Jul 2017, 13:52
von OldMacMario
Zur Kenntnis genommen und tut mir (ernsthaft) leid, mit dem Artikel nicht deinen Geschmack getroffen zu haben! Das "von sechs Seiten ein Großteil geopfert" wurde, "nur um die (teils äusserst subjektiven) Schwächen breitzutreten und das Positive in wenigen Worten abzuhandeln", ist aber bei allem Respekt dann doch arg übertrieben, da einfach nicht wahr: Wenn du dir den Fließtext ansiehst, sind von sechs Seiten die ersten dreieinhalb inhaltlich sehr, sehr positiv gehalten! Und was danach kommt, ist beileibe nicht vernichtend; vielmehr war mir wichtig, nach den EXTREM hohen Erwartungen (siehe auch unser Preview und Video zum Spiel, wo die Demo schon höchst gelobt wurde, aber auch ein paar zwiespältigere Erfahrungen nicht verschwiegen wurden), der ewigen Entwicklungszeit und dem Hype im Vorfeld klar und fair zu besprechen, worum es sich bei den (definitiv auch vorhandenen) Kritikpunkten handelt. Und wenn du die Bewertungsspalte ansiehst, wird da auch ganz sicher nichts verrissen.

Was mich wirklich interessieren würde (keine blöde Formulierung, 100%ig ehrlich gemeint für zukünftige Verbesserungen) wäre, was du genau mit dem "äußerst subjektiven" Aspekten meinst? Ist für mich überraschend, da der BotW-Test sicher jener ist, an dem ich am meisten herumgeschraubt habe, um ihn so fair wie irgend möglich zu gestalten.

Und dass Majora's Mask mein absolutes Lieblingsspiel ist, ist ein offenes Geheimnis, aber gerade im BotW-Artikel sehe ich da beim besten Willen keinen Bias: Es werden immer wieder Bezüge zu früheren Serienteilen hergestellt, aber immer dorthin, wo es Sinn macht. Die einzigen beiden Male, wo das Spiel namentlich im Fließtext genannt wird, beziehen sich auf die Dungeons - und der diesbezügliche Vergleich zwischen BotW und MM ist hier aufgelegt, da beide nur vier "echte" solche bieten, was für die Zelda-Serie jeweils ziemlich wenig ist. Während jene in MM aber teils zu den komplexesten der ganzen Serie zählen, bieten die BotW-Dungeons zwar bisweilen echte Spitzen-Rätsel und versprühen mit ihrer Zusammengehörigkeit (keine isolierten Räume mehr, alles hat Auswirkungen aufeinander) Frische, aber sind für Zelda-Verhältnisse wirklich sehr klein und enttäuschen in puncto Gegner-Vielfalt massiv; sogar die Bosse ähneln einander optisch sehr. Was ist an dieser Feststellung parteiisch?

Die dritte MM-Nennung ist im Grafik-Kasten, wo es in einem Atemzug mit Wind Waker genannt wird und es um Grafikstile geht: Wind Wakers Cartoon-Optik war einzigartig und MM hat trotz all dem, was optisch von OoT übernommen wurde, eine beachtliche diesbezügliche Eigenständigkeit erreicht - BotW würde ich dagegen, wie in gewisser Weise auch schon Skyward Sword, bisschen als Kompromiss zwischen Realismus und Comichaftigkeit (um beide Fan-Lager zufriedenzustellen) sehen. Dies kann man sicherlich als das Subjektivste im Text sehen, aber sonst ist der Grafik-Wertungskasten (von der Nennung von leider wirklich auffälligen technischen Mängeln abgesehen) höchst positiv gehalten.

Ansonsten: Die Freiheit in BotW wird mit Zelda 1 verglichen, es wird gelobt, dass es erfreulich viele und belebte Städte gibt und Twilight Princess mit seinen "Geisterstädten" in diesem Aspekt vieles voraus hat; nur dass Orte der Größe von MMs Unruh-Stadt und Skyward Swords Wolkenhort fehlen. Ocarina of Time (als "Blaupause" des 3D-Zeldas) wird öfters direkt oder indirekt erwähnt, ob in Bezug auf den diesmal eben nicht vorhandenen gemächlichen Beginn in einem friedlichen Dorf, bezüglich des (in BotW sehr andersartigen) Item-Systems oder des ziemlich typischen, aber im neuen Spiel fehlenden "Midseason-Finales". Wenn MM öfters erwähnt wird als manche andere Serienteile, dann nur, weil BotW diverse strukturelle Parallelen dazu hat (eher statische Story im Hintergrund ohne die sonst so traditionelle Wendung in der Spielmitte, wenige, aber in sehr verschiedenen Gegenden liegende Dungeons, ein von Anfang an klar definierter Widersacher samt klar definiertem Ort des Endkampfs et cetera) und sich Vergleiche somit wie gesagt anbieten.

Kurz: Vom Meckern um des Meckerns Willen war meine Intention beim Schreiben des Artikels so entfernt, wie sie nur sein kann, und ich hoffe doch, dass dies beim Lesen durchaus auffällt! Dass aber die Stärken und Schwächen gleichermaßen besprochen werden, war mir aber (wie eigentlich in jedem anderen Artikel auch) sehr wichtig: Wie schon im Fazit geschrieben würde ich die ersten 50-70 Stunden (immerhin mehr als viele andere Titel insgesamt dauern) extrem fesselnd nennen, aber danach fallen halt einfach Aspekte, die man in der bisherigen Begeisterung nicht so wahrgenommen hat, deutlicher auf - wie eben die wenigen, kurzen und aufgrund der beliebigen Reihenfolge nicht optimal balancierten "echten" Dungeons (in meinem Playthrough etwa war der zuletzt besuchte Dungeon der mit Abstand einfachste), die auf Dauer mangelnde Gegner- und Boss-Vielfalt oder die Rätsel, deren Lösungstools vorrangig die vier Runen vom Spielbeginn sind und bleiben, was (obwohl diese, wie mehrmals betont, wirklich gut designt sind) schlicht nicht das Puzzle-Variantenreichtum anderer Teile erreichen kann! Hätte ich den Test z.B. auf Basis von 60 statt 120 Spielstunden geschrieben, wäre er wahrscheinlich überschwenglich ausgefallen - aber nichts geworden, zu dem ich hinterher stehen könnte. So kann ich aber bei dem Fazit bleiben, dass BotW zwar über "unnötige Schwachpunkte" verfügt, aber "dennoch ein Hammerspiel" ist - und das ist denke ich wirklich nicht vernichtend.

Würde mich wie gesagt freuen, wenn du deine Kritikpunkte am Test noch genauer ausführen könntest - genau solches Feedback kann ich gut gebrauchen! Apropos: Würdest du die Erlaubnis gewähren, dass ich deinen obigen Post in der "Leserpost"-Rubrik im nächsten Heft abdrucke? Wäre eh höchste Zeit, auch mal eine richtig kritische Leserzuschrift im Magazin zu haben! :uglykoch:

PS # 1: Nur als kleine Info am Rande, falls es dich interessiert: Die ursprüngliche Idee war, den Test in sieben Sektionen aufzuteilen - "Weisheit" würde die positiven Aspekte an Story und Spielablauf beleuchten, "Mut" die positiven Aspekte an Welt und Sidequests und "Kraft" die positiven Aspekte an Kämpfen und Dungeons; zwischengeschaltet wären aber jeweils Segmente quasi eines "Anti-Triforces" gewesen, die immer die andere (negativere) Seite des gerade behandelten Themas besprechen ("Tumbheit", "Feigheit" und "Schwäche" als Gegenstücke zu den vorherigen). Die Reihenfolge wäre hier also Weisheit -> Tumbheit -> Mut -> Feigheit -> Kraft -> Schwäche und zuletzt "Goldene Macht" als Segment für kurze Abschlussworte gewesen; statt 3,5 Seiten Lob, 2 Seiten Tadel und einer halbseitigen Kombination aus beidem hintereinander hätten sich Licht und Schatten hier häufig und regelmäßig abgewechselt - vielleicht hätte dir das besser gefallen? Die Idee war aber platzmäßig einfach nicht umsetzbar; nach mehreren Versuchen war klar, dass sechs Seiten hierfür einfach nicht genug gewesen wären.

PS # 2: Prinzipiell verstehe ich dich gut: Kann mich z.B. noch gut an ein N-Zone-Heft von 2002 erinnern, in dem Mario Sunshine getestet und hoch bewertet wurde, aber tatsächlich ziemlich genau die Hälfte des vierseitigen Tests nur aus Kritikpunkten bestand, was einen komischen Gesamteindruck verursachte. Aber eigentlich wollte ich genau das mit meinem BotW-Review NICHT so machen. :ugly:

Und zuletzt noch @all: Würde mich sehr interessieren, wie ihr über das Thema denkt: Hat euch der Test gefallen, oder seid ihr eher Seppas Meinung?